Warum Unternehmer oft falsch sparen und am Ende pleite gehen
In der Welt der Unternehmer gibt es einen unsichtbaren Feind, der sich leise anschleicht und oft erst bemerkt wird, wenn es zu spät ist: den Geiz. Gerade wenn es um die Absicherung von Forderungen oder um moderne Zahlungssysteme geht, setzen viele Unternehmer lieber auf das Prinzip Hoffnung als auf Vorsorge. Frei nach dem Motto: „Davon habe ich erst einmal gar nichts.“ Und genau hier beginnt das erste Smart Business Fail.
Der psychologische Stolperstein: Die Illusion vom Sparen
Warum fällt es so vielen Unternehmern schwer, in Absicherung und moderne Bezahlsysteme zu investieren? Die Antwort liegt in der menschlichen Psyche. Ausgaben, die keine unmittelbar sichtbare Rendite abwerfen, werden als unnötige Geldausgabe empfunden. Man zahlt für den Fall, dass etwas schief geht, hofft aber insgeheim, dass dieser Fall nie eintritt.
Klingt vernünftig? Ist es aber nicht.
Interessanterweise versichern viele ganz selbstverständlich ihr Auto oder ihre Betriebseinrichtung - Dinge, die einen materiellen Wert haben.
Aber das Wertvollste: Ihren Umsatz. Den überlassen sie oft dem Zufall. „Ich hatte noch nie einen Ausfall“, heißt es dann. Das ist so, als würde man sein Haus nicht gegen Feuer versichern, nur weil es noch nie gebrannt hat.
Und was passiert, wenn plötzlich ein wichtiger Kunde nicht zahlt? Oder zwei? Dann ist es oft vorbei mit der Liquidität - und mit dem Unternehmen. Zahlungsausfälle sind kein hypothetisches Risiko, sie kommen vor. Und wer nicht vorbereitet ist, zahlt drauf.
Forderungsabsicherung: Eine Investition, kein unnötiger Luxus
Warenkreditversicherungen oder Factoring werden oft als unnötige Kosten angesehen, dabei sind sie das Sicherheitsnetz, das dein Unternehmen vor dem finanziellen Absturz bewahrt. Eine Warenkreditversicherung sichert deine Forderungen ab, wenn ein Kunde nicht zahlen kann oder zahlungsunfähig wird. Factoring sorgt dafür, dass du sofort über Liquidität verfügst, anstatt auf Zahlungseingänge warten zu müssen.
Warum also die Abwehrhaltung? Weil man sich fragt: „Was habe ich davon, wenn nichts passiert?“ Die Antwort ist einfach: Ruhe. Planungssicherheit. Schutz vor dem Worst-Case-Szenario.
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Und wenn doch mal ein Kunde ausfällt, steht man nicht mit leeren Händen da.
Geiz ist bei Zahlungssystemen geil: Kleine Ersparnis, großer Verlust
Auch bei Bezahlsystemen zeigt sich oft eine erstaunliche Sparmentalität. „Warum soll ich moderne, benutzerfreundliche Zahlungsmethoden anbieten, wenn die klassische Überweisung auch reicht?“ Die Antwort: Weil Kunden Bequemlichkeit wollen. Je einfacher der Bezahlvorgang, desto schneller und häufiger wird gekauft.
Ein komplizierter Checkout-Prozess? Das ist Smart-Business-Fail Nummer zwei.
Moderne Bezahlsysteme wie Kreditkarte oder PayPal kosten Gebühren - ja. Aber sie erhöhen auch die Kaufbereitschaft und den Umsatz. Der Versuch, diese Gebühren zu sparen, führt oft dazu, dass potenzielle Kunden abspringen. Denk nur an die vielen Meilensammler, die du als Kunden verlierst. Und was kostet dich ein verlorener Kunde? Meistens mehr als die paar Prozent Gebühren.
Also, wenn du an der falschen Stelle sparst, kann das am Ende richtig teuer werden. Klar, Angst vor laufenden Kosten ist verständlich, aber eigentlich irrsinnig. Absicherungen und moderne Bezahlsysteme sind keine unnötigen Ausgaben, sondern Investitionen in die Zukunft und Stabilität deines Unternehmens.
Der wahre Smart-Business-Fail ist es, erst zu reagieren, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wenn ein Schlüsselkunde nicht mehr zahlt, war's das oft.
Handlungsempfehlung: Wie wär's mit einem Sparringspartner? Wenn du dich hier wieder erkennst und denkst: "So schlimm wird's schon nicht werden", dann ist das genau das Warnsignal, das du ernst nehmen solltest.
Betriebsblindheit ist der teuerste Smart-Business-Fail überhaupt. Dafür gibt es Sparringspartner, die dir den Spiegel vorhalten, und ungeschönt sagen, wo deine Risiken liegen, und wer weiß, wie viele weitere Smart-Business-Fails dabei herauskommen.