E-Commerce-Falle: Warum Rabatte dein Geschäft ruinieren können

E-Commerce-Kalkulation: Wo bleibt das Geld?


Eines der größten SmartBusinessFails im E-Commerce: Du denkst, 50 % Rabatt beim Hersteller bedeuten auch 50 % vom Einkaufspreis. Schön wär’s! Aber in Wahrheit sind diese 50 % meist nur auf den UVP, und der enthält Umsatzsteuer. Zack, schon hast du mehr bezahlt, als du dachtest. Lass uns das mal durchrechnen!

Stell dir vor, der UVP eines Produkts liegt bei 100 €. Dein Hersteller gibt dir einen großzügigen 50 % Rabatt – was bedeutet, du kaufst für 50 € ein, oder? Tja, falsch gedacht! Denn der UVP enthält die 19 % Umsatzsteuer. Das bedeutet, der Nettopreis des Produkts liegt nur bei 84,03 €. Dein Einkaufspreis von 50 € entspricht also nicht 50 % vom Nettopreis, sondern einem Rabatt von 40,48 % auf den Nettopreis. Deine Marge schrumpft schneller, als du „Cashflow“ sagen kannst.

Aber Moment – das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte. Die Kalkulation muss weitergehen: Lagerkosten, Versand, Werbung, Plattformgebühren, Paymentkosten, Personalumlage – alles muss auf den einzelnen Artikel heruntergebrochen werden.

Stell dir vor, du verkaufst einen Artikel für 100 € brutto. Ziehen wir 19 % Umsatzsteuer ab, bleiben 84,03 € netto. Deine Einkaufskosten lagen bei 50 €, also hast du noch 34,03 € übrig. Aber hier kommen die Nebenkosten:
• Lagerhaltung: 2 €
• Versand: 5 €
• Plattformgebühren: 15 % auf den Bruttopreis = 15 €
• Paymentgebühren: 2 % = 1,68 €
• Personalumlage: 3 €

Macht zusammen 26,68 € an Nebenkosten. Also bleibt dir von den 34,03 € noch 7,35 € übrig – vor Steuern!

Und dann kommt noch der Steuerhammer: Vergiss den Gewinn nicht – aber denk dran, einen Teil davon darfst du direkt wieder mit dem Finanzamt teilen. Bei einem Steuersatz von 30 % gehen von deinen 7,35 € noch 2,21 € an den Staat. Bleiben dir nur noch 5,14 €. Und das bei einem Artikel, den du für 100 € verkauft hast!

SmartBusinessFail: Das sind die Momente, in denen du dich fragst, ob du das mit dem E-Commerce nicht lieber lassen solltest. Und jetzt kommt der nächste SmartBusinessFail – Rabatte beim Verkauf, die dich direkt ins Minus treiben. Viele Verkäufer denken, ein Rabatt von 20 % auf den Bruttopreis sei harmlos. Falsch! Dieser Fehler kann schnell dein gesamtes Geschäft gefährden. Lass uns das mal durchrechnen:

Du verkaufst das Produkt für 100 € brutto. Der Nettopreis (bei 19 % MwSt.) beträgt 84,03 €. Jetzt gibst du einen Rabatt von 20 % auf den Bruttopreis. Der Preis sinkt also um 20 €, und dein Verkaufspreis liegt bei 80 € brutto. Der Nettopreis nach Rabatt beträgt also 67,23 €.

SmartBusinessFail: Du hast einen niedrigeren Verkaufspreis, aber der Nettopreis ist so niedrig, dass du nicht genug Gewinn erzielst, um deine Kosten zu decken.

Deine Einkaufskosten lagen bei 50 € netto, also hast du nach dem Rabatt nur noch 17,23 € übrig. Aber dann kommen wieder die Nebenkosten:
• Lagerhaltung: 2 €
• Versand: 5 €
• Plattformgebühren: 15 % auf den Bruttopreis = 12 €
• Paymentgebühren: 2 % = 1,60 €
• Personalumlage: 3 €

Diese Nebenkosten summieren sich auf 23,60 €. SmartBusinessFail: Deine 17,23 € nach Rabatt reichen nicht, um die 23,60 € Nebenkosten zu decken – du machst ein Verlustgeschäft von 6,37 €!

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Fazit: SmartBusinessFail – Rabatte ohne genaue Kalkulation können dein Geschäft zerstören. Ein Rabatt von 20 % auf den Bruttopreis kann dir mehr kosten, als du denkst, und lässt dich ohne Gewinn oder sogar im Minus dastehen. Achte also darauf, deine Rabatte sorgfältig zu berechnen und deine Margen im Blick zu behalten. Rabatte sind zwar verlockend, aber sie können dir den Geschäftserfolg verhageln, wenn du nicht weißt, was sie dich wirklich kosten!