Smart Business Fails – Folge 45: Wenn alle tun, was sie wollen, und keiner tut, was er soll

Smart Business Fails – Folge 45: Wenn alle tun, was sie wollen, und keiner tut, was er soll

Es gibt diesen Moment, in dem ein Unternehmen auf einen unausweichlichen Abgrund zusteuert – nur merkt es keiner so richtig. Oder schlimmer noch: Alle merken es, aber keiner tut was dagegen. Willkommen im Reich der "schleichenden Insolvenz", wo die Zahnräder der Organisation nicht mehr ineinandergreifen, sondern sich gegenseitig blockieren. Ein echtes Paradebeispiel für einen #SmartBusinessFail.

Der Boss? In der Depression gefangen!

Das Muster ist immer dasselbe: Die ersten Anzeichen der Krise tauchen auf – sinkende Umsätze, explodierende Kosten, unzufriedene Kunden. Doch anstatt klare Entscheidungen zu treffen, verfällt der Chef in einen depressiven Stil. Er wird hektisch, noch aktionistischer, will alles gleichzeitig lösen – und erreicht genau das Gegenteil. Statt Strategie gibt es Aktionismus, statt Klarheit nur noch Chaos.

Und während der Boss mit "Machen, Machen, Machen" beschäftigt ist, beginnt der wahre Überlebenskampf im Unternehmen. Abteilungen verschanzen sich, Zugbrücken werden hochgefahren, und der große Krieg um die letzten Ressourcen beginnt.

Die Geburt der kleinen Häuptlinge

Sobald die Führung zunehmend panisch reagiert, passiert etwas Faszinierendes: Es entstehen überall kleine Häuptlinge.

  • Der Buchhalter als Rufer in der Wüste: Er mahnt, warnt und rechnet – doch niemand hört ihm zu.
  • Der Vertrieb in Panik: Er schreit nach Rabatten, nach Veränderungen, nach schnellen Deals – koste es, was es wolle.
  • Die Marketing-Rebellen: Sie haben längst den inneren Kündigungsprozess abgeschlossen und starten lieber Nebenprojekte auf LinkedIn.
  • Die IT als Insel der Stille: Sie macht das, was sie immer macht – sitzt im dunklen Raum und wartet auf bessere Zeiten.

Am Ende gibt es nur noch interne Feindseligkeiten, während der Markt das Unternehmen längst abgeschrieben hat.

Schuldzuweisungen als Sportart

In dieser Phase findet der Unternehmensalltag hauptsächlich in Meetings statt, die eine einzige Funktion haben: Schuldzuweisungen verteilen.

  • "Wenn der Vertrieb besser verkaufen würde, hätten wir das Problem nicht."
  • "Wenn die Produktion nicht ständig zu langsam wäre, wäre alles in Ordnung."
  • "Wenn das Marketing mal wüsste, was es tut …"
  • "Wenn die Buchhaltung uns nicht ständig blockieren würde …"

Am Ende kommt man natürlich zum unvermeidlichen Schluss: Der Markt ist schuld! Oder die Politik! Wer konnte denn ahnen, dass Kunden plötzlich weniger kaufen?

Warum dieser Wahnsinn überall passiert

Das Erschreckende: Fast jedes Unternehmen durchläuft mindestens einmal diese Phase. Sie kommt schleichend, leise, fast unsichtbar – bis es zu spät ist. Die Ursache? Ein tödlicher Cocktail aus fehlender Transformation und lähmender Routine. Der Markt verändert sich, doch intern wird weitergemacht wie immer – bis der große Knall kommt.

Die Lösung? Mit neuen Besen wird’s nur schlimmer

Jetzt könnte man denken: "Tauschen wir das Führungspersonal aus!" Aber genau hier liegt der nächste große Fehler. Ein neuer Boss bedeutet oft nur eines: Noch mehr Chaos!

Denn was machen neue Besen? Sie kehren. Und zwar mit brachialer Gewalt. Alte Strukturen werden zertrümmert, ohne Plan oder Strategie. Die Häuptlinge gehen in den Untergrund und führen ihren Guerillakrieg von dort aus weiter.

Was wirklich helfen würde? Statt hektischer Aktionismus: Eine ruhige Hand am Steuer. Ein Leader, der das Chaos erkennt, es benennt und Stück für Stück zurück in geordnete Bahnen lenkt. Einer, der Verantwortung übernimmt, statt sie zu delegieren.

Fazit: Insolvenz ist oft nur die Folge eines langen Weges der Ignoranz

Ein Unternehmen geht nicht von heute auf morgen unter. Es stirbt langsam, durch tausend kleine Fehlentscheidungen, durch Angst, durch Inaktivität. Wer die Zeichen nicht frühzeitig erkennt und sich nicht traut, rechtzeitig umzusteuern, landet irgendwann genau dort: Im ultimativen #SmartBusinessFail.

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