⚡ Smart Business Fails: Sanierung und Insolvenz – Warum Abwarten dein größter Fehler sein kann
Viele Unternehmer in Deutschland, Österreich oder der Schweiz kennen das Gefühl:
Die Umsätze sinken, das Finanzamt klopft, und das Gespräch mit der Bank fühlt sich an wie ein Besuch beim Zahnarzt – nur ohne Betäubung.
Statt zu handeln, wird gehofft. Gewartet. Geduckt.
Doch genau das ist der größte Fehler.
Sanierung und Insolvenz sind keine Themen, die dich überraschen sollten – und auch keine Themen, für die du dich schämen musst.
Sie sind Teil der unternehmerischen Realität. Die Frage ist nicht, ob sie auftreten – sondern wie du damit umgehst.
🧠 Denkfehler #1: Du wartest auf bessere Zeiten
Wer in der Krise hofft statt handelt, verliert wertvolle Zeit.
Viele Unternehmen, die heute liquidiert werden, wären sanierbar gewesen – mit klarem Blick, harter Analyse und einem Plan.
🚨 Die Realität: Insolvenz ist planbar – im Guten wie im Schlechten
Insolvenz ist kein plötzliches Unglück.
In 90 % der Fälle gibt es klare Vorzeichen:
- Rückstände bei Umsatzsteuer oder Sozialversicherungen
- Stornierte Kreditlinien oder Kautionsrahmen
- Verlustbringende Monate ohne Reaktion
- Verweigerte Lieferantenkredite
- Stress mit Mitarbeitenden wegen ausbleibender Löhne
In Deutschland greift § 15a InsO:
Geschäftsleiter müssen innerhalb von drei Wochen Insolvenz anmelden, wenn Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung festgestellt wird.
In Österreich regelt § 66 IO die Insolvenzantragspflicht.
In der Schweiz greift Art. 725 OR.
📊 Phase 1: Bestandsaufnahme – schonungslos ehrlich
Keine Hoffnung. Keine Schönfärberei. Nur Zahlen. Wer Klarheit schafft, kann handeln. Wer den Kopf in den Sand steckt, sieht das Loch nicht, das größer wird.
- Was ist die tatsächliche Liquiditätslücke – heute, in 30 Tagen, in 60 Tagen?
- Was sind deine Fixkosten – inklusive Altschulden?
- Was ist profitabel? Was verbrennt nur Geld?
- Was wäre sofort zu stoppen oder zu verkaufen?
Hol dir in dieser Phase einen externen Blick. Du brauchst jemanden, der nicht betriebsblind ist – und nicht dein Steuerberater, der dir sagt, dass „man da eh nichts mehr machen kann“.
💸 Phase 2: Sofortmaßnahmen – Liquidität sichern
Jetzt geht’s um Stunden – nicht Tage. Wer zögert, verliert Handlungsspielraum.
- Finetrading: Lieferantenrechnungen finanzieren lassen, um Waren zu bekommen – Liquidität entsteht durch Umsatz.
- Factoring: Forderungen verkaufen, sofort Geld erhalten, keine Bank nötig.
- Sale-and-Lease-back: Maschinen verkaufen und zurückleasen, um Kapital zu sichern.
- Stundung beantragen: Krankenkassen, Lieferanten, Finanzamt – aktiv auf Zahlungsaufschub verhandeln.
KfW-Unternehmensfinanzierungen können ergänzend wirken – sofern rechtzeitig beantragt.
🎯 Phase 3: Strategie – was retten, was loslassen?
Wer einfach nur „weitermacht“, saniert nicht. Du brauchst ein Ziel. Eine Route. Und Mut zur Lücke. Eine Strategie bedeutet: Prioritäten setzen.
- Welche Produkte oder Bereiche sind profitabel?
- Welche Märkte sind (noch) tragfähig?
- Wo entsteht aktuell Wertschöpfung?
- Welche Altlasten müssen abgeschnitten werden?
Die Möbelmanufaktur „B. Rüegg AG“ aus St. Gallen stand 2021 vor dem Aus. Ein externer Sanierer strukturierte das Sortiment, verhandelte mit Lieferanten und verkaufte unrentable Tochterfirmen. Heute wächst das Unternehmen wieder – mit weniger Sortiment, aber mehr Marge.
⚙️ Phase 4: Umsetzung – ohne Rückfahrkarte
Jetzt ist Schluss mit Warten. Es wird entschieden – nicht diskutiert. Erfolgreiche Sanierung braucht Geschwindigkeit, Konsequenz und Kommunikation.
- Unprofitable Geschäftsbereiche schließen oder verkaufen
- Verträge kündigen oder neu verhandeln
- Team klar informieren – Ehrlichkeit schafft Vertrauen
- Digitalisierung als Effizienzhebel nutzen
🔁 Phase 5: Kontrolle & Nachjustieren – Sanierung ist ein Prozess
Wer saniert, muss nachhalten. Sind die Maßnahmen wirksam? Stimmt die Liquiditätsplanung noch? Welche neuen Risiken tauchen auf?
- Wöchentliche Liquiditätsübersicht führen
- Ergebnisse messen – nicht nur Maßnahmen
- Strategie regelmäßig mit Sparringspartner reflektieren
- Externe Kommunikation aktiv gestalten – Kunden, Lieferanten, Bank
💬 Warum dein Steuerberater oft der Falsche ist
Steuerberater sind für Zahlen da – nicht für strategische Sanierung. Sie verwalten, was war – nicht, was sein kann. In der Krise brauchst du jemanden, der dein Unternehmen versteht, nicht nur deine Bilanz.
Statt zu sagen „Das ist kompliziert“ oder „Da müssen wir erst mal alle Unterlagen prüfen“, brauchst du: Lösungen, Tempo und Mut. Deshalb: Hol dir externe Hilfe, die wirklich hilft.
Offizielle Informationsquellen zur Sanierung:
WKO – Leitfaden Unternehmenssanierung (AT)
KMU.admin.ch – Krisenbewältigung (CH)
BMJ Deutschland – Insolvenzrecht (DE)
Existenzgruender.de – Sanierungstipps (DE)\n
📌 Beispiel: Michael aus Linz – Sanierung mit klarer Kante
Michael führte ein Bauunternehmen mit 20 Mitarbeitenden. Nach einer Großbaustelle mit Zahlungsausfällen geriet die Firma ins Schleudern. Seine Bank kündigte die Linie. Statt abzuwarten, rief Michael einen externen Sanierer. Der stellte auf Factoring um, verkaufte drei Geräte via Sale-and-Lease-Back und kündigte unrentable Kleinbaustellen. Heute ist Michael wieder liquide – und selektiver bei der Auftragswahl.
✅ Was du wirklich brauchst – statt nur Hoffnung
- Klarheit: Wie tief ist das Problem? Wo kannst du sofort handeln?
- Strategie: Keine Pflaster – sondern ein Plan, der dich stabilisiert.
- Sparringspartner: Jemand, der die richtigen Fragen stellt – und nicht kuscht.
- Tempo: Entscheidungen. Heute, nicht übermorgen.
💡 Fazit: Eine Sanierung ist kein Makel. Sondern unternehmerischer Mut.
Du willst retten, was funktioniert? Neu starten mit System? Dich lösen von lähmender Unsicherheit?
Dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Nicht morgen.